Seit ein paar Tagen funktioniert unser Kühlschrank nicht mehr richtig. Bei Gasbetrieb läuft er entweder auf voller Leistung oder er stellt gleich ab, sobald er die Kühltemperatur erreicht hat. Die Gasflamme hat zwei Stufen: grosse Flamme zum Runterkühlen, kleine Flamme, um die Kühltemperatur zu halten. Wir vermuten, dass eine Leitung für die kleine Flamme verstopft ist. Albi beginnt zu arbeiten, und bereits hinter der erster Schraube, die er löst, kommt die Düse für die kleine Flamme zum Vorschein. Er reinigt sie mit Druckluft, schraubt sie wieder ein, prüft die Anlage auf Dichtigkeit, und schon läuft der Kühlschrank wieder normal.
Zusammen mit den Wochenendausflüglern durchfahren wir die schönen San Bernardino Mountains und landen wieder in der Wüste. In Yucca Valley ist es so heiss, dass wir nur ganz kurz Mittag essen gehen, damit Prinz im Floh nicht schmilzt. Dafür ist es abends angenehm kühl.
Auch heute dreht sich eigentlich alles um die Hitze. Bei 39° im Schatten ist es so brütend heiss, dass wir kaum essen mögen, und auch Prinz hebt beim Boxenstopp nur kurz sein Bein und kommt gleich wieder zurück an den Schatten. So sind wir den ganzen Tag unterwegs, denn auch ohne Klimaanlage im Auto ist es während der Fahrt am kühlsten. Abends können wir kaum duschen: Das Wasser (wohlgemerkt das Kaltwasser) ist fast zu heiss dazu. Wir machen’s trotzdem und trocknen uns nicht ab. So gibt es dennoch eine Erfrischung. Nachts sitzen wir noch lange draussen und geniessen es, dass das Thermometer ein paar wenige Grad gefallen ist.
Nach einer schlecht geschlafenen Nacht fahren wir in die Höhe und besuchen auch noch den South Rim des Grand Canyon. Hier auf 2000 m Höhe fühlen wir uns gleich viel unternehmungslustiger. Wir machen ein paar Spaziergänge und geniessen die frische Luft. In Phoenix, der bevorzugten Alterssiedlung der USA, ist es wieder über 40 ° C. Albi geht in einem eisgekühlten Computerladen shoppen, während Prinz und ich im Auto beinahe schmelzen. Nachdem er total erfrischt und unterkühlt zum Auto zurück kommt, ist es natürlich sehr wichtig, dass wir gleich in die Höhe fahren, damit Albi ohne zu schwitzen seine neue Bandstation einrichten kann. Dazu müssen wir 80 km von der geplanten Route wegfahren. Aber dafür ist es im dunklen Tannenwald wirklich schön kühl. Am nächsten Morgen fahren wir die 80 km wieder zurück.
In Twentynine Palms (wir haben aber mehr gezählt) füllen wir unsere Vorräte und verziehen uns dann in den Joshua Tree National Park. Dieser Park gefällt uns sehr gut, obschon – oder vielleicht auch gerade weil er recht unspektakulär ist. Er erstreckt sich über eine schöne Hügellandschaft, die mit Kakteen bewachsen ist. Überall stehen die Joshua Trees, eine Art Yucca Baum. In gewissen Gebieten sind sie klein und kümmerlich, und anderswo werden sie stattliche 5-6 m hoch mit entsprechend dicken Stämmen. Wir geniessen die Ruhe und Spaziergänge in der unberührten Natur und die kühlen Wüstennächte. Sogar eine Klapperschlange bekommen wir kurz zu Gesicht.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr