Der mexikanische Zoll will mit uns nur ein paar freundliche Worte wechseln, die Papiere haben wir ja bereits bei der früheren Einreise erledigt und sind unbeschränkt für ein halbes Jahr gültig. Ein solches System sollte man einmal in gewissen afrikanischen oder asiatischen Ländern einführen!
Von Ciudad Juarez fahren wir über Chihuahua und Durango an die Pazifikküste. Unterwegs nächtigen wir entweder an einem Truckstop, in einer Kiesgrube oder einmal sogar bei einer Satellitenstation. Auf der Suche nach einem ruhigen und einsamen Plätzchen fahren wir in den Bergen eine schlechte Piste, die mit Microonda bezeichnet ist, hoch. Eigentlich wollen wir unseren Floh neben der Strasse in den Wald stellen. Wir finden keinen geeigneten Platz und landen bei den riesigen Satellitenschüsseln, die sich als Radarstation für die zivile Flugüberwachung von Mazatlàn herausstellen. Hier wohnen drei Techniker und ein Angestellter, die uns einladen, bei ihnen zu übernachten. An ihrem einsamen Arbeitsort haben sie nicht oft Gesellschaft, und sie geniessen es ebenso wie wir, bis spät abends zu plaudern. Entweder in ihrem einfachen Englisch oder in unserem noch einfacheren „Spanisch“.
Südlich von Mazatlàn erreichen wir in Teacapàn die Küste. Dort stellen wir uns an einen wunderschönen Strand und wollen den warmen Abend geniessen. Leider werden wir von „No-See-Ems“ angegriffen. Von der Baja her wissen wir, dass diese winzigen Fliegen stechen, ohne dass man etwas spürt. Zwei Tage später jucken die Stiche aber so grässlich, dass man sie am besten aufkratzt. Die Moskitonetze an den Fenstern haben zwar den kleinsten indischen Mücken standgehalten, aber gegen die „No-See-Ems“ (so genannt, weil man sie kaum sieht) haben sie kein Chance. Wir schalten unseren 12V Moskitoschreck ein und fahren am nächsten Tag gleich weiter.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr