Botswana

Ab Rundu fahren wir dem Okavango Fluss entlang, bis wir in Maun, dem Touristenhauptort von Botswana, ankommen. Hier wollen wir eigentlich einen Rundflug über das Okavango-Delta machen, aber das gewittrige Wetter hält uns davon ab.

Dafür fahren wir in den Chobe Nationalpark, der bekannt ist für die vielen Elefanten. 45000 Stück sollen hier leben – was für die Grösse des Parks offenbar viel zu viele sind. Im südlichen Teil sehen wir nur ganz wenige dieser Dickhäuter, dafür überall die Spuren der fressgierigen Viecher. Die wenige Vegetation, die es jetzt am Ende der Trockenzeit überhaupt noch hat, ist bis aufs letzte Blatt abgefressen.
Der Park besteht fast nur aus Sand, vor allem die Pisten sind sehr, sehr sandig, und unser Cruisy kämpft sich hochtourig voran.

Die sanitären Anlagen des Savuti Camps sind zum Schutz vor den Elefanten von einer Betonmauer und einem massiven Erdwall umgeben. Früher wurden die WC-Anlagen von den durstigen Tieren auf der Suche nach Wasser immer wieder zerstört. Wir stellen uns irgendwo daneben und gehen bei Sonnenuntergang bereits ins Bett, weil das Camp nicht umzäunt ist und nachts scheinbar gerne von Löwen besucht wird.

Wir haben diesen Teil des Parks praktisch für uns alleine, was auch gut ist, denn das Ausweichen auf den Sandpisten wäre nicht einfach. Man findet nicht überall Stellen, wo man anhalten könnte, ohne steckenzubleiben.
Die nächste Nacht verbringen wir am Chobe Fluss im Ihaha Camp, wo wir die einzigen Besucher sind. Nachts müssen wir noch unser Auto umparken, weil wir blöderweise gleich unter einem Baum voller Paviane stehen und uns das laute Familienleben am schlafen hindert.

Wir erwachen zu Löwengebrüll! Der Blick aus dem Dachzelt zeigt einen mächtigen Löwenherrn, der 10 Meter von uns entfernt durchs Gebüsch schreitet. Der Rest des Rudels liegt etwas weiter weg am Boden. Was macht man da? Wir warten ab, bis sich die Geräusche etwas entfernt haben, dann wagen wir uns nach draussen und schliessen in Rekordzeit das Dachzelt, immer bereit, beim kleinsten Rascheln ins offene Auto zu springen. Und immer wieder Blicke zu den Raubtieren – sind sie noch dort, wo sie vor zwei Sekunden noch waren?
Nachdem auch die Leiter versorgt ist, fahren wir zum WC-Gebäude, bis drei Meter vor die Tür. Während wir dort drin sind, hören wir den König der Steppe wieder ganz in der Nähe brüllen. Nicht ein lautstarkes Brüllen wie „hey, how are you?“, sondern eher ein ungeduldiges „I am hungry, where is my food?“ Wir gehen davon aus, dass dies an sein Harem gerichtet ist, denn der Löwenmann jagt selten sein eigenes Essen. Wir sprinten wieder ins Auto und fahren weiter am Chobe Fluss entlang.

Das erste, was wir unterwegs sehen, ist eine weitere Löwenfamilie, diesmal die Mutter mit ihren zwei schon fast ausgewachsenen Jungen. Sie haben sich gerade ihr Frühstück geholt – einen Büffel, der bei unserer Ankunft noch lebt. Wir können zuschauen, wie sie ihn zehn Meter von der Piste entfernt zuerst festhalten, ihn am Hintern öffnen und dann zu fressen beginnen. Wir selber haben noch nichts gegessen und haben im Moment auch keine Lust dazu. Appetitlich ist es nicht, dem ‚fressen und gefressen werden‘ zuzuschauen, dafür aber interessant und natürlich spannend. Das sind doch diese Bilder, die man sich von einer Safari in Afrika vorgestellt hat! Dazu gehören aber auch all die anderen Tiere, die Krokodile, Nilpferde, Büffelherden, Wasserböcke, Impala-Antilopen und die vielen, vielen Elefanten, die wir heute noch zu Gesicht bekommen.

Die Bilder zur Reise ins südliche Afrika findest du hier: Flickr

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