Wir fahren nach Ontario, wo wir bei Hearst an einem See unser Nachtlager früh aufschlagen. Wir vertreten uns alle drei kurz die Beine – ein Fehler. Es ist alles voller Black Flies. Wieder im Auto machen wir uns an die Aufgabe, all die hereingeschleppten Biester abzutöten. Nach etwa zehn Minuten merken wir, dass sich bei Prinz zwischen den Hinterbeinen etwa 50 Stück vollaufen lassen. Der arme Prinz, seine ganze Unterseite ist ein grosses Schlachtfeld!
Man kann sich bei dem Gesurre kaum unterhalten, und beim eingebrochenen Fenster dringen die Viecher stetig ein, obwohl der Durchgang minimal ist. Morgen werden wir das Fenster gründlich zukleben.
Beim VW Vertreter in Thunder Bay werden wir fündig: Alle Westfalia VW Busse in Nordamerika haben statt den bekannten europäischen doppelverglasten Campingfenster nur Schiebefenster, deshalb gebe es diese Verschlüsse hier nicht. Wir merken nun, dass es nicht genug ist, wenn eine Automarke wie VW weltweit vertreten ist, denn hier könnte VW auch „Mars“ oder sonstwie heissen, was den Service für europäische Modelle betrifft. Der VW Händler kann uns die Verschlüsse nicht aus Deutschland besorgen, denn es fehlt ihm die Teilenummer. Er weigert sich, die Teile mittels genauer Beschreibung zu bestellen. Ohne Teilenummer geht der Computer nicht, d.h. es geht gar nichts. Wir fühlen uns von VW mitten in die Sahara versetzt. Wir werden bei der nächsten Gelegenheit Albis Eltern damit beauftragen müssen, die Teile beim Vertreter in Biel einzukaufen und sie uns dann zu schicken.
Der VW Händler kann uns jedoch nach Rückfrage in Toronto sagen, weshalb unser Motor so lärmt und z.T. auch unrund läuft: Der kanadische (und auch der amerikanische) Diesel ist von minderer Qualität, und für die Motoren aus Europa muss unbedingt ein Dieselzusatz beigemischt werden, um die Einspritzdüsen geschmiert zu halten. Nach zwei Tankfüllungen mit Beigabe von Zusatz verschwinden die Probleme tatsächlich komplett.
In Fort Frances kaufen wir uns endlich eine Schirmmütze, damit wir besser integriert aussehen. Bei einem Campingplatz an einem See mieten wir uns ein Kanu, das wir etwa eine Stunde in der Gegend rumrudern. Wieder an Land müssen wir trotz der Hitze im Auto sitzen, denn hier hat es grosse wespenähnliche Insekten, die uns attackieren. Am Freitag regnet es endlich ein wenig, so dass es etwas abkühlt.
In Winnipeg holen wir schliesslich das Original unserer Versicherungspolice beim CAA ab.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr