Am Mount Robson (3956 m), dem höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains vorbei, erreichen wir den Jasper National Park. In Jasper gehen wir aufs Tourist Information Büro und erkundigen uns nach Campingplätzen. Einer der zwei ortsnahen Plätze sei bereits voll, wir sollen den Wapiti Campground ansteuern. Weil der folgende Montag ein Feiertag ist, und Calgary für ein verlängertes Wochenende nicht weit weg liegt, werden alle Campingplätze spätestens morgen voll sein. Wir machen uns auf die Socken und kriegen einen schönen Platz. Wir beschliessen, gleich bis am Montag hier zu bleiben und Tagesausflüge zu machen. So müssen wir nicht jeden Tag neu einen Platz suchen.
Albi macht sich sogleich ans Holz spalten. Leider ist das gegrillte Fleisch ungeniessbar – es war wohl alt – und Prinz kriegt deshalb ein Festessen. Wir sehen mehrmals einen Wolf durch den Campingplatz laufen, zum Teil sehr nah an uns vorbei.
Und auf der Fahrt zum Frühstück in Jasper sehen wir einen Schwarzbären an der Strasse. Etwas später in der Ortschaft selbst, auf der Suche nach einer Tankstelle mit Diesel, beobachten wir einen weiteren Schwarzbären. Zuerst watschelt er über die Eisenbahngeleise, dann treibt er sich auf einem Parkplatz zwischen den Autos herum, schnüffelt etwas im Gras, reisst ein paar Stücke Rinde von einem Baum und geht gemütlich wieder über die Geleise. Wir haben erfahren, dass dieses Jahr eine Beerenart missraten ist, und so die Bären hungriger sind als normal und deshalb vermehrt in Ortschaften und Campingplätzen auf Futtersuche gehen. Dabei können sie, wenn sie etwas Essbares riechen, auch gefährlich werden.
Wir machen einen Ausflug nach Mt. Edith Cavell. Da die Strasse für amerikanische Verhältnisse schmal ist, wird hier im Einbahnverkehr gefahren: In der ersten Hälfte der Stunde geht’s rauf, in der zweiten geht’s runter. Beim Runterfahren sehen wir schon wieder einen Bären direkt an der Strasse.
Da wir so schön am Ausflüge machen sind, besichtigen wir heute auch noch die Athabasca Falls, ein paar schöne Wasserfälle mit enorm vielen Touristenbussen.
Am Morgen sehen wir eine Hirschkuh (Wapiti) mit ihrem Jungen. 50 m neben uns grast sie gemütlich und lässt sich vom Campingplatztreiben nicht stören. Schliesslich heisst er ja auch Wapiti Campground. Wir besichtigen den Maligne Lake und machen nördlich von Jasper einen Spaziergang mit Hund.
Das Mittagessen beim teuren Italiener lässt zu wünschen übrig, so kochen wir am Abend ein indisches Chicken Curry. Es ist so gut, dass wir es noch zwei Tage später riechen. Das ganze Auto riecht wie eine indische Lastwagenkneipe. Am Nachmittag grast eine Herde von ca. 30 Wapitis um uns herum. Prinz gerät ganz aus dem Häuschen und vergisst sogar seine Eichhörnchen, die er dauernd die Bäume hoch jagt.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr