Malaysia

Nach zwei Monaten Thailand fällt es uns schwer, dieses wunderbare Land zu verlassen. Wir haben jeden einzelnen Tag genossen und wissen, hier sind wir nicht zum letzten Mal gewesen! Nun wollen wir nach Indonesien reisen. Dazu fahren wir nach Penang. Die malaysische Insel begrüsst uns mit einem unglaublich hektischen Treiben. Mitten drin, im Chinatown, quartieren wir uns in einem von der Strasse etwas zurückversetzten alten Herrschaftshaus ein. Die chinesischen Besitzer haben das langsam baufällige Haus zu einer Travellerunterkunft umgerüstet. In unserem kleinen Kämmerchen ohne Fenster können wir mit geschlossener Tür nicht schlafen, dazu ist es viel zu heiss. Natürlich hat es keine Moskitonetze, so dass uns die Mücken fast auffressen. Die abbrennbaren Moskitospiralen nützen gar nichts, im Gegenteil, die blutgierigen Viecher scheinen davon nur noch mehr angezogen zu werden. Nachdem wir den Kampf aufgeben müssen, gehen wir zu unserem Auto und steigen ins Dachzelt. Aber auch hier ist es viel zu heiss. Morgen früh müssen wir als erstes eine klimatisierte Unterkunft organisieren.

Im YMCA, dem Verein junger christlicher Männer, die vielerorts günstige Hotels unterhalten, erhalten wir ein Zimmer. Es macht sich ausbezahlt, dass wir verheiratet sind, denn unverheiratete Paare werden nicht aufgenommen. Nachdem wir uns im kühlen Zimmer ein wenig erholt haben, erkundigen wir uns nach der Fähre, die uns nach Sumatra bringen soll. Als Erstes hören wir, dass die Autofähre mal wieder abgebrannt ist, und deshalb nur Personenfähren über das Meer fahren. Auf dem indonesischen Konsulat erfahren wir dann, dass wir uns keine Gedanken machen müssen, wie wir unseren Landy nach Sumatra bringen können, denn seit Beginn dieses Jahres ist es nicht mehr erlaubt, ausländische Fahrzeuge nach Indonesien einzuführen. Keine Ausnahmen, auch nicht mit dem Carnet de Passages oder der Hinterlegung der Zollgebühren. Diese schlechte Botschaft lässt uns ein paar Stunden Trübsal blasen. Danach stellen wir fest, dass es wenigsten einen Vorteil hat. Da wir nun zum Verschiffen nach Singapore fahren müssen, können wir Cherating, dem kleinen Fischerdorf an der Ostküste einen weiteren Besuch abstatten.

Gesagt getan – zwei Tage später befinden wir uns in Cherating. Unterwegs haben wir noch eine Landroverfelge gekauft, und in Marang haben wir Regula und Susanne getroffen. Albi und Regula haben sich vor ein paar Jahren auf Bali kennen gelernt, und nun treffen wir uns in Malaysia. Sie wollen in ein paar Tagen ebenfalls nach Cherating kommen. Von Maznah und ihrem Ehemann werden wir herzlich willkommen geheissen. Wir fühlen uns hier richtig zu Hause.

Wir machen Kassensturz und rechnen aus, wie weit unser Geld noch reichen wird. Da wir auf dem Landweg nach Hause fahren wollen, muss nach Australien noch genügend übrig bleiben, um nach Indien zu verschiffen und von dort zurück zu fahren. Wir rechnen aus, dass es eigentlich reichen sollte und beschliessen, von Singapore aus den Landy nach Australien zu verschiffen. Wir räumen alles Essbare aus dem Auto raus, da wir gehört haben, dass man in Australien nicht einmal Konservendosen einführen darf. Da wir gerade dabei sind, machen wir noch einen grossen Putz und räumen die Kisten auf. Den Rest der Zeit verbringen wir faulenzend.

Die Bilder zur Reise 1990-1991 findest du hier: Flickr

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