In Calexico (man beachte den Namen, der aus California und Mexico abgeleitet ist) besorgen wir uns eine Haftpflichtversicherung für Mexiko und gehen dann in die nahegelegenen Sanddünen zum Gratiscampen. Am Morgen melden wir uns auf dem mexikanischen Konsulat. Die Konsularbeamtin ist sehr nett und gibt uns sofort eine Aufenthaltserlaubnis für ein halbes Jahr. Für das Fahrzeug müssen wir an der Grenze ein paar Papiere ausfüllen, und der Zoll klebt uns ein Hologramm an die Windschutzscheibe. Unsere paar Brocken spanisch verrichten dabei Wunder. Wir werden dafür gelobt, dass wir uns Mühe geben und wir unsere Italienischkenntnisse in „spanisch“ umwandeln. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir versuchen, mit den Leuten in ihrer Sprache zu reden. Für den US-Amerikaner dagegen scheint das Gesetz „jeder spricht englisch“ zu gelten. Das ist mit ein Grund, dass die Gringos nicht sonderlich beliebt sind in ihrem Nachbarland. Wir hingegen werden immer herzlich begrüsst, und auch an den vielen Strassensperren, die das Militär auf der ganzen Baja hat, werden wir immer, ohne dass sie auch nur einen Blick in den Pass oder das Auto werfen, freundlich durchgewunken. Ganz anders ergeht es den Amerikanern.
In Mexicali, der mexikanischen Seite der Grenzstadt, fühlt man sich wie in der dritten Welt. Es herrscht Dreck und Chaos, und bei jedem Rotlicht wollen hundert Leute unsere Windschutzscheibe waschen. Wir finden uns sofort zurecht, und es gefällt uns. Nach dem zivilisierten Amerika tut es gut, wenn alles wieder lebhafter und damit auch interessanter wird.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr