Acapulco

Acapulco ist einer dieser Orte, von denen man gewisse Vorstellungen hat. Wir dachten, es sei eine vollgestopfte lärmige Stadt mit einem schönen Strand, vielen Leuten und horrenden Preisen. Es stellt sich heraus, dass diese Beschreibung zutrifft. Wir haben Glück und bekommen für eine Nacht den letzten Platz auf einem RV-Park. Die Plätze sind sehr eng, und alles ist zubetoniert. Dadurch kommt kein Lüftchen durch, und es ist extrem heiss. Dafür hat jeder ein eigenes WC/Duschen-Häuschen, und der Platz ist nur durch eine Häuserzeile und einer Strasse vom Strand entfernt. Wir binden Prinz im Schatten neben dem Auto an und besichtigen den Strand von Acapulco. Dazu setzen wir uns in ein schattiges Café, bestellen ein eiskaltes Getränk und bewundern die vielen jungen und schönen Leute, denen es hier nur ums sehen und vor allem gesehen werden geht. Sowohl Albi wie auch ich kommen voll auf unsere Kosten. Wenn sie es schaffen, schlank zu bleiben, sind die Mexikaner sehr schöne Leute.

Nach einer durchschwitzten Nacht kehren wir Acapulco den Rücken zu. Aber wohl etwas zu schnell: Auf einer mit 50 km/h beschilderten Strasse fahren wir etwas schneller als erlaubt Richtung Süden. Alle anderen Verkehrsteilnehmer flitzen an uns vorbei, so dass wir uns ziemlich blöd vorkommen. Bis uns plötzlich ein Polizist auf einem Motorrad nachfährt und uns zu verstehen gibt, wir sollen anhalten. Gesagt, getan. Natürlich spricht er kein Wort englisch. Auf spanisch verlangt er Albi’s Führerschein. Als er ihn zwischen den Fingern hält, erklärt er uns, dass er uns leider eine Busse geben müsse, weil wir viel zu schnell gefahren seien. Wir stellen uns ziemlich dumm und versuchen ihm klar zu machen, dass wir nie schneller als 50 km/h gefahren seien. Es nützt natürlich auch nichts, dass wir ihm auf englisch erklären, dass wir die einzigen sind, die sich an die Geschwindigkeitsvorschriften gehalten haben. Er will von uns Gringos einfach Geld! Darauf sage ich zu Albi: „Wenn der so weitermacht und uns den Führerschein nicht zurückgeben will, fahren wir zu der Tourist Police.“ Der Polizist versteht mein Schweizerdeutsch natürlich nicht, aber das „Tourist Police“, das scheint ihm doch einen gewissen Eindruck zu machen, denn er gibt uns mit der Ermahnung, in Zukunft nicht mehr so schnell zu fahren, den Ausweis zurück. Später erfahren wir von einem Mexikaner, dass die Polizisten von Acapulco auf diese Weise ihr Gehalt aufbessern. Voller Hochachtung gratuliert er uns zu diesem Erfolg, denn normalerweise komme man nicht um eine noch so ungerechtfertigte Busse herum.

Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr

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