Wir machen uns sofort auf den Rückweg an die Ostküste und sind nach fünf Tagen in Jacksonville, im Norden von Florida. Auf dem überschwemmten aber trotzdem schönen und gemütlichen KOA Campground errichten wir unser Hauptquartier und machen uns an die Arbeit.
Auf der Schiffsagentur erfahren wir, dass wir das Auto erst in vier Tagen abgeben müssen. So bleibt uns noch genügend Zeit, alles zu organisieren. Zuerst beschaffen wir auf einer Bank das Geld für die Frachtkosten und liefern es ab. Danach kaufen wir eine Transportbox für Prinz. Damit wir die richtige Grösse kaufen, nehmen wir unseren Vierbeiner gleich mit in den Laden. Später auf dem Campingplatz machen wir ihn mit seiner neuen Kiste vertraut. Er bekommt sein Essen drin serviert, und später klettere ich sogar hinein, um ihm zu zeigen, dass es bequem ist.
Wir kümmern uns um den Rückflug. Auf dem Reisebüro jagen sie uns einen Schrecken ein. Wegen dem Ferienbeginn sind die Flüge Atlanta-Zürich vom 5. Mai an für mehr als zehn Tage völlig ausgebucht. Wegen Prinz sind wir auf einen Direktflug angewiesen, und schon überlegen wir, ob wir etwa von Orlando oder gar New York abfliegen müssen. Mittlerweile hat die Angestellte auf dem Computer rumgesucht und für den 4. Mai noch zwei Plätze gefunden. Ohne auch nur eine Minute zu überlegen oder nach dem genauen Preis zu fragen, buchen wir die Plätze, bevor sie uns vor der Nase weggeschnappt werden.
Nun räumen wir noch den Floh halb aus und verstauen die wichtigen oder wertvollen Sachen in vier grosse Plastikkisten. Für den Flug über den Atlantik gelten fürs Fluggepäck andere Gewichtslimiten als sonstwo. Pro Person sind zwei Gepäckstücke mit je 34 kg erlaubt. So können wir den Floh fast leer räumen. Nur sperrige Sachen und Zeugs wie Geschirr, Bettzeug, Stühle usw. lassen wir im Auto. In den Kisten hat es soviel Platz, dass sogar der gesamte Werkzeug auf dem Flugweg reist. Für die Packerei müssen wir eine Waage kaufen, damit wir ja nicht zu schwer packen.
Das einzige was jetzt noch fehlt, ist ein Mietauto, das uns nach Atlanta bringen wird. Weil wir soviel Gepäck haben, möchten wir einen Van oder ein grosses Geländefahrzeug mieten, aber über die Staatsgrenze hinweg will uns niemand ein solches Fahrzeug vermieten. Dafür hat Avis ein Sonderangebot, um die vielen Mietwagen von Florida wieder in den Norden zu bringen. Für $6 pro Tag bieten sie uns einen Pontiac GrandAm an. Nachdem wir uns am Telefon noch einmal versichern, dass es auch wirklich ein viertüriges Modell ist, machen wir uns auf den Weg zum Flughafen von Jacksonville, um den Wagen dort abzuholen. Ich soll dann den Wagen zurück auf den Campingplatz fahren.
Am Avis Schalter erledigen wir die Papiere und bekommen den Schlüssel in die Hände gedrückt. Bei den parkierten Mietautos angelangt, suchen wir unseren GrandAm – vergebens! Die Nummer, die auf dem Schlüssel steht, ist dieselbe, wie die an einem riesigen Cadillac Deville. Wir schauen den Vertrag genauer an, und entdecken dort, dass Avis unser Flehen nach einem grossen Fahrzeug wohl erhört hat, und uns wirklich so ein Schiff für $6 vermietet. Natürlich ist es ein viertüriges Modell, und genügend Platz ist auf den weissen Lederfauteuils und im Kofferraum auch vorhanden, kein Wunder, denn der Cadillac ist sogar noch länger als unser 5 Meter langer Floh! Albi ist ganz neidisch, dass ich diesen Prunkschlitten auf den Campingplatz fahren darf. Er meint später, dass ich schon etwas verloren ausgesehen habe, so alleine in diesem grossen Fahrzeug.
Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr