San Francisco

Stundenlang fahren wir durch einsame und heisse Wüstenlandschaft. Bei den Steigungen hat der Floh immer noch heiss. Nicht mehr so schlimm wie in Utah, aber noch nicht gut, so dass wir in der nächsten grösseren Ortschaft den Kühler mit Druckwasser reinigen. Auf diese Art kommen noch ganze Schlammmassen hervor. Wenn wir Zaire bei Regenzeit durchquert hätten, wäre wohl nicht mehr Dreck abgeflossen. (Nur das Durchkommen wäre etwas schwieriger gewesen!)

Weil es der direkteste Weg nach San Francisco ist, fahren wir erneut durch den Yosemite National Park, diesmal jedoch bei Tageslicht. Auf der letzten Hügelkette vor der grossen Stadt entdecken wir eine „Beule“ am Reifen. Der Pneu hat an der Aussenwand eine grosse Luftblase – es sieht aus, wie ein überdimensionierter Wespenstich. Wir wechseln das Rad und stellen fest, dass wir in San Francisco neue Reifen kaufen müssen, weil sie trotz den erst 40’000 gefahrenen km ziemlich zerschlissen sind. Der letzte Satz Pneus lief 60’000 km, inklusive die Strecke nach Indien und zurück. Offenbar haben ihnen die Schotterpisten im Norden stärker als erwartet zugesetzt.

In San Francisco stellen wir das Wohnmobil auf einen teuren RV Park (das ist ein privater Campingplatz – RV = Recreational Vehicle) und mieten uns einen Kleinwagen, ein amerikanisches Produkt namens Geo Metro. So steht unser Floh an einem sicheren Ort, und wir können unbeschwert in der Grossstadt herumkurven. Was wir natürlich auch ausgiebig tun. Wir fahren den Scenic Drive, eine ausgeschilderte Touristenroute durch die Stadt und geniessen so unsere erste grosse City in den USA. Ein Besuch im berühmten Chinatown darf auch nicht fehlen, und wir essen zum ersten Mal seit Singapore wieder authentisch chinesisch: Shredded Beef mit Spring Onions und Ginger, Broccoli in Oystersauce und feinen Thaireis.
Nachdem sich der nachmittägliche Nebel verzogen hat, können wir am Abend des 26. Septembers eine eindrückliche Mondfinsternis beobachten.
Es ist interessant, mal wieder Stadtluft zu schnuppern (ausser mit der Nase und den Ohren), aber nach zwei Tagen haben wir genug gesehen. Wir geben das Mietauto zurück, lassen die neuen Reifen montieren und fahren südwärts.

Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr

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