Welcome to the USA

Die Einreise in die USA ist eine kurze Sache. Wir müssen eine Einreisegebühr bezahlen und bekommen dafür die Pässe abgestempelt.
Auf einer staubigen Wellblechpiste kommen wir in Tok wieder auf den Alaska Highway. Nachdem wir das Fliegengitter vor der Windschutzscheibe abmontiert haben, wird das Auto gründlich gewaschen. Der Lachs, den wir in der lokalen Salmon Bake kriegen, ist ungeniessbar. Wahrscheinlich sind wir von Mukluk Annie verwöhnt. Auch der Service lässt etwas zu wünschen übrig, die ganze Sache funktioniert nämlich wie folgt: Zuerst bezahlt man und bekommt Plastikteller, damit man sich am Salatbuffet bedienen kann. Wenn das Fleisch oder der Fisch fertig ist, kriegt man über Lautsprecher mitgeteilt: „Switzerland, for Graf, one Salmon and Ribs, Switzerland, for Graf, come and get it!“ Alles schön romantisch und gemütlich – so etwas haben wir noch nicht mal im Film gesehen. Wir amüsieren uns köstlich, aber wünschen uns trotzdem nach Kanada zurück.

Beim Einkaufen sehen wir ein Wohnmobil, das hinten ein drei Meter hohes Kreuz und jede Menge heilige Sprüche befestigt hat. Später ziehen zwei Clowns mit der Aufschrift „Clowning for Christ“ durch unseren Campingplatz.

Im Regen fahren wir der Alaska Range entlang. Nicht dass wir sie sehen würden in den Wolken, aber auf der Karte verlaufen die Berge westlich der Strasse. Dafür sehe ich einen und Albi drei Elche.
Am Nachmittag treffen wir ein älteres Ehepaar aus Wien. Sie gehen im August zur Goldwaschmeisterschaft nach Dawson. Die Italiener sind offenbar die Besten im Goldwaschen, aber auch die Schweizer seien gut.

Der Denali National Park ist voll. Wir buchen für in zwei Tagen einen Platz im Park und fahren wieder etwa 10 km zurück, bis wir uns neben 15 anderen Campern auf einen Platz stellen, wo es kein Campingverbot hat. Das Wetter ist sehr launisch: Mal scheint die Sonne, fünf Minuten später ist alles wolkenverhangen und es regnet. Um halb zwölf, kurz vor Sonnenuntergang, gehen wir ins Bett. Elf Stunden später stehen wir auf und stellen fest, dass wir nicht zum Warten gemacht sind. Wir treffen die wohlüberlegte Entscheidung, heute noch weiterzufahren. Da man den Park eh nur mit dem offiziellen Bus besuchen kann, verzichten wir darauf und fahren weiter.
Auf der Fahrt gegen Anchorage haben wir Glück: Der Mount McKinley zeigt sich von der allerbesten Seite, ohne ein Wölklein. Wir haben nachher erfahren, dass er vom Nationalpark aus gar nicht so gut sichtbar ist.

In Anchorage lassen wir zwischen Einkaufen und dem Lunch im Pizza Hut mal wieder die Wäsche rollen. Danach machen wir uns auf den Weg nach Seward. Weil es uns zuviel Kies auf dem Teer hat, holen wir unser Schutzgitter vom Dach runter und schnallen es wieder vor die Windschutzscheibe. Es hat viel sehr schnellen Verkehr, die meisten Fahrzeuge mit total zerschlagener Scheibe. Wir geniessen lieber unsere Gefängnisatmosphäre.

Der Portage Glacier, von dem man so viel hört, ist nicht mehr so imposant, wie er früher wohl war. In den letzten paar Jahren hat er sich so stark zurückgezogen, dass er jetzt anstatt mitten im See, 50 m oberhalb des Sees aufhört. Dafür finden wir ganz in der Nähe an einem schönen Teich einen Platz zum Übernachten.

Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr

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