Die Riesen vom Redwood Park

Weil wir den Redwood National Park nicht an einem Wochenende besuchen wollen, machen wir noch einen kleinen Umweg. Wir fahren auf einer schmalen kurvenreichen Strasse (das ist erwähnenswert, weil die amerikanischen Strassen sonst überdimensioniert ausgebaut sind) dem Rogue River entlang durch eine herrliche Berglandschaft. Von Grants Pass aus machen wir noch einen Abstecher zum Bolan Lake, hoch in den Bergen im Pinienwald. Bei schönstem Wetter kommen wir in Crescent City an und gehen in einen K-Mart einkaufen. Als wir rauskommen, ist die ganze Gegend in dicken Nebel getaucht, und sofort wird es eiskalt. Um wieder an die Sonne zu kommen, müssen wir 40 km landeinwärts fahren, wo wir seit langem wieder einmal auf Mücken stossen.
Anderntags sind wir wieder in Crescent City, wo der Redwood National Park beginnt. Nach ein paar Telefonaten in die Schweiz sind wir bereit, die bis zu 120 m hohen Bäume zu besichtigen. Sie sind riesig und wachsen kerzengerade in den Himmel. Kein Wunder, dass sie beinahe überall abgeholzt wurden. Wir fahren dauernd wieder durch Nebelschwaden, von der Küste sieht man deshalb kaum etwas. Wir halten an verschiedenen Orten an und machen kleine Wanderungen durch den Wald, aber am besten wirken die Riesen, wenn man der Strasse entlang fährt und dabei einen Slalom um die Stämme macht.

Prinz hat irgendwelche Viecher aufgelesen. Er kratzt sich dauernd, und wir finden in seinem Fell zwei uns unbekannte Exemplare. An einem Stausee gehen wir auf einen Campingplatz mit fliessend Wasser. Dann wird Prinz mit einer Seife gegen Parasiten gut eingeseift und abgespült. Nachdem wir das Abwasser aus dem Wohnmobil abgelassen haben – jeder Campingplatz hat dazu eine Normeinrichtung – schmeissen wir eine ganze Flasche WC-Reiniger in den Tank, um den stinkenden Belag weg zu bringen. Das Reinigungsmittel ist zähflüssig und kaum den Schlauch runter zu kriegen. Wir lassen es einwirken. Am Nachmittag merken wir, dass das WC-Mittel den Ablauf des Lavabos verstopft hat, und wir müssen ihn mühsam wieder entstopfen.
Am nächsten Tag kratzt sich Prinz immer noch. Wir gehen davon aus, dass die Biester die Giftattacke überlebt haben, und holen neuen Kampfstoff hervor: In der Schweiz haben wir einen Spray gekauft, der alles abtöten soll, ausser den Hund selbst. Wir sprayen den armen Prinz von Hals bis Schwanz mit dem grässlich stinkenden Zeug ein. Ein paar Viecher fangen schon an, benommen aus dem Fell zu fallen. Wir packen ein paar ein, damit wir später jemanden fragen können, was das für Dinger sind. (Um es vorweg zu nehmen: Es waren ganz normale Flöhe!)

Die Bilder zur Nordamerikareise findest du hier: Flickr

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